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Frieden schafft Sicherheit

Eine Vorschau für den Februar 2003

von Gudrun Schneeweiß


1. Eine öffentliche Friedenskonferenz
2. Kundgebung und Demonstration
3. Tagung "Europa Macht Europa - Wie schaffen wir menschliche Sicherheit?"
4. ... und eine Vorbereitung

Im Februar diesen Jahres wurden anlässlich der ehemaligen "Wehrkundetagung", die nun - erwachsen geworden und international hochrangig besetzt - "Internationale Sicherheitskonferenz" durch unser Grundgesetz verbürgte Bürgerrechte - um es milde auszudrücken - massiv eingeschränkt (das NETZ-Info berichtete in seiner Märznummer davon). Da brach sich sehr bald unter den Friedensbewegten die Erkenntnis Bahn, "Nein"-Sagen in Protest und Demonstrationen allein sind als Antwort zu wenig. Deshalb kann nur die Auseinandersetzung mit "Sicherheit" und "Frieden" in einem eigenen Angebot zur selben Zeit ein Teil der Antwort auf die nächste "Sicherheitskonferenz" am zweiten Wochenende im Februar 2003 (7.-9.2003) sein. Dass schwerhörige Politiker mit lautstarkem gewaltfreiem Protest in Kundgebung und Demonstrationen "hellhörig" gemacht werden sollen, ist die zweite Komponente der Antwort.

Unabhängig davon hat die Petra-Kelly-Stiftung eine Fachtagung "Zivil Macht Europa" entwickelt, deren Ergebnisse durchaus eine Antwort auf die Frage "Sicherheit oder Freiheit oder Frieden?" sein könnte.


1. Eine öffentliche Friedenskonferenz

Das Münchner Friedenbündnis (MFB), in dem die Friedensgruppen Münchens, - von der Deutschen Friedensgesellschaft über Gewerkschafter bis zu den "Christen für den Frieden" und Pax Christi - vereinigt sind, wird zusammen mit IPPNW, den Internationalen Naturwissenschaftlern für den Frieden und vielen anderen, darunter dem ÖNB, vom Freitagabend bis zum Sonntagmittag eine öffentliche "Friedenskonferenz" veranstalten. Am Freitagabend sollen international anerkannte Friedensarbeiter in Politik und Gesellschaft in Statements ihre Sicht der gegenwärtigen Weltlage in der Auseinandersetzung mit der "Sicherheitskonferenz" darlegen, am Samstagvormittag ist Zeit und Gelegenheit in Arbeitsgruppen oder Foren die "Experten" weiter zu befragen, am Samstagnachmittag kann sich "mensch" in Kundgebung und Demonstration (s.u.) auf der Straße artikulieren, am Samstagabend soll ein Kulturprogramm das Thema "Frieden" vertiefen und am Sonntagvormittag können "Frieden und Sicherheit" in Arbeitsgruppen, Gottesdiensten und Begegnungen weiter ausgelotet werden.

Ort, Programm und Einzelheiten werden gerade erarbeitet und das NETZ-Info wird in der Adventnummer darüber ausführlich berichten.


2. Kundgebung und Demonstration

Ein buntes Bündnis von Gegner der "Sicherheitskonferenz" plant wieder - wie im Februar 2002 - am frühen Freitagabend und am Samstagnachmittag Demonstrationen und Kundgebungen gegen diese "Sicherheitskonferenz". Das Münchner Friedensbündnis wird sich daran beteiligen, wenn gewährleistet ist, dass Gewaltfreiheit Grundlage der Vorbereitungen und der Durchführung sein werden.


3. Tagung "Europa Macht Europa - Wie schaffen wir menschliche Sicherheit?"

Die Petra-Kelly-Stiftung, München beschäftigt sich in Zusammenarbeit mit der Internationale Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF), Deutsche Sektion, Neuburg und der Arbeitsgemeinschaft für Friedenspädagogik (AGFP), München, bereits vom Donnerstag, dem 6. Februar 2003, bis zum Freitag europazentriert mit "Sicherheit". Aus Rücksicht auf den Beginn der "Friedenskonferenz" schließt diese Tagung schon am Freitag um 18.00 Uhr. Sie findet in den Räumen der Hochschule für Philosophie in München statt und wendet sich an die Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen (so etwas ist auch das ÖNB!), an die interessierte Öffentlichkeit, aber auch an Wissenschaftler/innen, und die Medien.

In einem Eingangspodium "Das UN-Konzept "Menschliche Sicherheit" vor dem Hintergrund traditioneller Sicherheitspolitik" und vier Foren sollen Probleme der "Europäische Außen- und Sicherheitspolitik im Zeichen des UN-Konzepts "Menschliche Sicherheit", die "Sicherung weltweiter kultureller, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit als Aufgabe europ. Außen- und Sicherheitspolitik", die "Verteidigung der Menschenrechte als Aufgabe europ. Außen- und Sicherheitspolitik" und "Friedensbewegung/Gewaltfreiheit -Einfluss der Zivilgesellschaft auf eine neue europ. Außen- und Sicherheitspolitik" untersucht werden.


4. ... und eine Vorbereitung

Damit wirklich die Möglichkeit gegeben ist, dass alle Aktionen so weit wie möglich gewaltfrei ablaufen können bieten das Helmut Michael Vogel-Bildungswerk der DFG-VK in Kooperation mit der Friedensinitiative Christen der Region München und Pax Christi München unter dem Motto "Gemeinsam und …gewaltfrei" am 23. November im EineWeltHaus, Zimmer 211/212, ein vorbereitendes Training in gewaltfreier Methode für Straßenaktionen an. Diakon Richard Strodel wird als Fachmann in folgende Themen einführen: "Wie gehen wir mit Gewalt in den eigenen Reihen (Steinewerfer! ) um und wie mit polizeilicher Gewalt ? Kenne ich meine eigenen Gefühle und Reflexe? Ist Gewaltfreiheit wirklich erlernbar? Und kann man Konfliktlösungen üben?" (s.a. TERMINE!)

Gudrun Schneeweiß

Netz-Info, September 2002
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