In Feucht lebte bis Ende Oktober eine bestens integrierte Familie aus dem Kosovo. "Der Vater hat vor Jahren schon in Deutschland gelebt, es gibt Verwandte, die eine eigene Firma betreiben, Arbeitsplätze anbieten und Steuern zahlen," berichtet Herrmann Hagel, Kreisvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW). Die Familie, neben den Eltern vier Mädchen, zwei noch im Kindergartenalter, war bestens integriert. Die Mädchen haben schnell Deutsch gelernt und hatten Freundnnen in der Schule.
Schockierender Polizei-Einsatz
Eines Tages standen - ohne jede Vorwarnung - sechs Polizisten vor der Tür, holten die Familie ab und verfrachteten sie zurück in den Kosovo.
"Es wurden weder die Schule noch der Kindergarten offiziell informiert". Hagel findet das empörend. Flucht-Tendenz habe keineswegs bestanden. Niemand aus der Familie hatte vor, unterzutauchen. Und: Der Kosovo zählt nicht zu den sicheren Herkunftsländern, in die Flüchtlinge ohne weiteres zurückgeschickt werden dürfen!
"Die GEW fordert das Schulamt, die betroffenen Schulen und Kindergärten auf, bei den zuständigen Stellen gegen dieses Vorgehen aufzustehen," sagte Hagel, der zugleich im Feuchter Gemeinderat ist.
Das Vorgehen der Behörden bleibt katastrophal und unmenschlich