»Die Klimakrieger« - Zweifel-Kampagne wird nach Europa getragen
Helmut Paschlau, Mitglied des Vorstands der Umwelt-Akademie, wendet sich mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit.
In einem aufsehenerregenden dreiseitigen Dossier »Die Klimakrieger« hat die Wochenzeitung DIE ZEIT in ihrer Ausgabe vom 22.11.2012 nachgewiesen, wie die US-amerikanische Erdölindustrie – z. B. Exxon – eine Kampagne der Leugner des menschengemachten Klimawandels steuert und finanziert. Es werden Namen von Personen und Unternehmen genannt, die die Klima-Leugner mit einer dreistelligen Millionen-US$-Summe finanzieren. Auch seien speziell für diese Kampagne Institutionen gegründet worden, wie z. B. das »Institute for a better tomorrow«. Es wird geschildert, wie die Medien – ohne die Fakten zu recherchieren – die »Klima-Kritiker« hofieren, wie politische Mehrheiten »gemacht« werden, die in den Parlamenten dann Gesetze gegen den Klimawandel verhindern. Das ist auch vor dem Hintergrund des Funktionierens von Demokratien erschreckend. Das sind Methoden, mit denen das Wesen eines demokratischen Staates untergraben werden.
Erschreckend und auch empörend: Die »Klima-Kritiker« haben keine »richtigeren« Fakten als die, die viele hundert Wissenschaftler in aller Welt, die dem von der UNO geschaffenen Weltklimarat zum IPCC angehören, in tausendfach geprüften Berichten erarbeitet haben. Sie liefern keine Gegendarstellungen oder gegensätzliche Studien, sondern sie arbeiten allein nach der Methode, Zweifel anzubringen. Setze in einer Fernsehshow einem anerkannten Klimaforscher zwei Zweifler gegenüber und schon glaubt das US-amerikanische Fernsehpublikum, dass das mit dem Klimawandel wohl doch nicht so schlimm sei.
Mittlerweile kann sich Prof. Michael Mann, der Erfinder der sogenannten »Hockeyschläger-Kurve«, die die seit der Industrialisierung stark steigende globale Temperatur in Korrelation mit dem CO2-Ausstoß des Menschen zeigt, nicht mehr frei und ohne Bodyguard bewegen oder Vorträge halten; er muss quasi um sein Leben fürchten.
Gilt das nur für die USA? Weit gefehlt: Die Zweifel-Kampagne ist gezielt jetzt auch nach Europa getragen worden, namentlich nach Deutschland, finanziert von der amerikanischen Erdölindustrie. Einer der hiesigen »Zweifler« ist bekanntlich Fritz Vahrenhold, ehemaliger Umweltsenator Hamburgs und RWE-Manager und -Aufsichtsrat, »Herr Sarrazin« des Klimawandels. Seine Thesen von einer erkaltenden Sonne, die die Erwärmung des Globus bereits gestoppt habe, sind wissenschaftlich längst widerlegt. Auch Fritz Vahrenhold wird von Medien hofiert und interviewt, als seien seine Argumente das Neueste vom Neuesten und Zweifel am menschengemachten Klimawandel berechtigt. Das gleiche Strickmuster: wissenschaftlich fundierte Tatsachen werden kalkuliert in Frage gestellt!
Das ZEIT-Dossier sollte jede Person gelesen haben, die sich in Sachen Klimawandel und Energiewende engagiert. Meine Bitte an Sie: Lesen Sie den Artikel aufmerksam durch, bilden Sie sich Ihre Meinung dazu und wenn Sie genauso empört sind, leiten Sie ihn weiter:
http://pdf.zeit.de/2012/48/Klimawandel-Marc-Morano-Lobby-Klimaskeptiker.pdf
(Dr. Helmut Paschlau, Mitglied des Vorstands der Umwelt-Akademie)