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ÖRK unterstützt Initiativen der Kirchen zur Klimagerechtigkeit
Plenarsitzung zum Thema Klimawandel während der ÖRK-Zentralausschusstagung.
04. Juli 2014
Deutsche Fassung veröffentlicht am: 07. Juli 2014
Auf einer Sitzung am 4. Juli in Genf, Schweiz, hat sich der Zentralausschuss des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) mit einer der größten Herausforderungen der Welt beschäftigt – dem Klimawandel.
Nachdem er sich Schilderungen angehört hatte, wie stark Menschenrechte, wirtschaftliche Situationen, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser, Vertreibungen von Bevölkerungen und Sicherheitsprobleme mit den Auswirkungen des Klimawandels vernetzt sind, erneuerte der Zentralausschuss, das höchste Leitungsgremium des ÖRK, sein Engagement, Initiativen für Klimagerechtigkeit zu unterstützten, die von Kirchen und anderen kirchlichen Organisationen durchgeführt werden.
Der Klimawandel wurde in den Kontext der »Pilgerreise der Gerechtigkeit und des Friedens« – des Themas der ÖRK-Zentralausschusstagung – gestellt. Das Thema basiert auf einem Aufruf der 10. ÖRK-Vollversammlung, die 2013 in Busan, Republik Korea stattfand.
Auf der Sitzung schilderte Daniel Murphy von der britischen Stiftung »Environmental Justice Foundation« den Versammelten viele Folgen des Klimawandels, der auf der Welt ungleichmäßig voranschreitet. »Es sind die am wenigsten entwickelten Länder des globalen Südens, die als erste und am schlimmsten betroffen sind«, sagte er.
»In jedem Land sind es jeweils die bereits marginalisierten und von Armut betroffenen Gemeinschaften, deren Rechte durch den Klimawandel auf unzählige Arten am stärksten bedroht sind.« Murphy sprach über die wachsende Anzahl von Klimaflüchtlingen, sowie darüber, wie Konflikte durch die Auswirkungen des Klimawandels geschürt werden. Er nannte das Beispiel Syrien, wo die Dürre zwischen 2006 und 2010 ein treibender Faktor für Massenmigrationen in die Städte war. Daraus entstand sozialer und wirtschaftlicher Druck, welcher wiederum die landesweite Krise weiter in politische Instabilität forcierte.
ÖRK-Zentralausschussmitglied Erzbischof Serafim Kykkotis des Griechisch-Orthodoxen Patriarchats von Alexandria und ganz Afrika teilte seine Gedanken über Klimawandel aus der Sicht der orthodoxen Kirche mit: »Die orthodoxe Kirche ruft uns dazu auf, einfacher zu leben«, sagte er. »Die Menschheit konsumiert rücksichtslos die Ressourcen der Erde, weshalb uns ein irreversibler Klimawandel droht. Wir verbrennen mehr Treibstoff, als wir eigentlich brauchen, und tragen so tausende von Kilometern weit entfernt zu Dürren oder Überschwemmungen bei.«
Kykkotis sprach über den Aufruf des Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel, in welchem dieser den Missbrauch der Umwelt als »Sünde gegen Gott« verurteilt. Er sagte: »Um den Planeten wiederherzustellen, brauchen wir eine spirituelle Weltsicht, die Genügsamkeit, Einfachheit, Bescheidenheit und Respekt pflegt.« »Wir müssen uns dauernd der Konsequenzen bewusst sein, die unser Tun auf die Schöpfung hat. Wir müssen für die Schöpfung Sorge tragen. Sonst bedeutet dies, dass wir eigentlich zu gar nichts Sorge tragen«, fügte Kykkotis hinzu.
Kirsten Auken von der dänischen kirchlichen Hilfsorganisation DanChurchAid hob die wichtige Rolle der kirchlichen Akteure als Vorreiter im Klimaschutz hervor, um politische Führungskräfte zu drängen, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen.
»Um gegen den Klimawandel zu kämpfen, braucht es eine Wende. Diese fängt bei uns an, den Menschen. Als Kirchen und kirchliche Organisation sprechen wir mit diesen Menschen«, sagte sie.
Auken erklärte, dass DanChurchAid für Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel mit dem ACT-Bündnis zusammenarbeitet. Sie beschrieb interreligiöse Initiativen zur Klimagerechtigkeit, die von Kirchen und ökumenischen Organisationen durchgeführt werden. Weiter wies sie auf die ÖRK-Initiative hin, die einen interreligiösen Gipfel zum Klimawandel organisieren will, der vor dem am 23. September geplanten Klimagipfel der Vereinten Nationen in New York stattfinden soll.