Gegen die Privatisierung der Wasserversorgung


Das Umweltinstitut informiert


Wasser ist das wichtigste Lebensmittel - Wasser ist Leben. Nun stellen Sie sich einmal vor, Sie könnten das Wasser zuhause aus Ihrem Wasserhahn nicht mehr trinken, weil es zu schmutzig ist. Der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung ist in viel mehr Ländern ein Problem, als man glauben möchte. Auch in Europa sind davon zwei Millionen Menschen betroffen, weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen.

In Deutschland sind die Kommunen für die Wasserversorgung zuständig. Die öffentlichen Wasserwerke der Städte und Gemeinden liefern noch etwa 80 Prozent des Trinkwassers. Und zwar oft in hervorragender Qualität zu relativ günstigen Preisen. Besonders vorbildlich ist die Trinkwassergewinnung der Stadt München. Im Einzugsbereich der Wassergewinnung wird der ökologische Landbau gefördert und ein Wasserschutzwald bewirtschaftet.

Doch das könnte sich bald ändern. Die EU-Kommission will den Markt für die Privatisierung der Wasserrechte öffnen und öffentliche Aufgaben wie die Wasserversorgung für den Wettbewerb freigeben. Die europäische Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht" will die Liberalisierung des Wassermarktes verhindern. Und das ist dringend notwendig!


Schon heute besitzt etwa der Atom-Konzern RWE 20 Prozent an der kommunalen Wasserversorgung in Köln. Denn Wasser wird mehr und mehr zum gewinnbringenden Spekulationsobjekt und Wasser-Preis und -Qualität werden zunehmend von multinationalen Konzernen bestimmt. Die Folgen für die Verbraucher sind immer dieselben: sinkende Wasserqualität, steigende Kosten.

Vor allem krisengebeutelte EU-Länder wie Portugal und Griechenland werden von Brüssel zum Verkauf ihrer Wasserversorgung gedrängt. In Portugal demonstrieren die Bürgerinnen und Bürger bereits gegen die horrenden Wasserrechnungen, die sie nun bezahlen müssen.

Allen Menschen steht die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und eine sanitäre Grundversorgung zu. Die europäische Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht", initiiert von Gewerkschaften und Umweltverbänden aus verschiedenen europäischen Ländern, hat deshalb eine Petition gegen die Privatisierung der Wasserwirtschaft gestartet.

Bis zum 1. September 2013 müssen eine Million Unterschriften zusammen kommen, damit die EU-Kommission gezwungen ist, sich mit dem Anliegen der Bürgerinitiative zu befassen.


Ziele der Petition sind:


1. Wasser und sanitäre Grundversorgung als Garantie für alle Menschen in Europa

2. Keine Liberalisierung der Wasserwirtschaft

3. Verbesserung des Zugangs zu Wasser und sanitärer Grundversorgung weltweit

Unterstützen Sie die Online-Petition der Europäischen Bürgerinitiative "Wasser ist ein Menschenrecht" mit Ihrer Online-Unterschrift!